Der Kanton Zürich hat deutlich ja gesagt zur Initiative «Mundart im Kindergarten». Alt EVP-Kantonsrat Thomas Ziegler und sein Team haben fabelhafte Arbeit geleistet. Die EVP hat stets die pädagogische Seite und die kulturelle Bedeutung der Initiative betont. Diese ehrenwerten Motive haben mit Populismus gar nichts zu tun.

Kein Wunder befriedigen die Deutschkenntnisse teilweise nicht mehr. Man kann nicht schon in der Primarschule gleichzeitig drei Sprachen lernen und annehmen, dass auch die schwächeren Schüler problemlos mitkommen. Hochdeutsch im Kindergarten ist aber nicht der Ausweg aus dieser Verzettelung. Neun Jahre guter Deutschunterricht, verbunden mit einem attraktiven Realienunterricht zur Anwendung der Hochsprache, sind ausreichend.  

Praxisferne Bildungsstrategen wurden nicht müde, die Doktrin der ach so wichtigen hochsprachlichen Frühförderung zu verkünden. Fünfjährige Kinder sollen aber in erster Linie das Spielen in allen Varianten – auch im Umgang mit der Mundart – ganzheitlich erleben können.

Die EVP verdient es, in Bildungsfragen eine stärkere Position zu vertreten. Wir sind am Puls des Geschehens und wissen, was unseren Kindern und den Lehrkräften zugemutet werden kann. Ich bin froh, dieser Partei anzugehören.

Hanspeter Amstutz, Lehrer,
alt Bildungsrat Kanton Zürich