Basisstufe, entkrampfter Blick auf Fakten hilft

News

Basisstufe, entkrampfter Blick auf Fakten hilft

Zum Schuleintritt: Sollen die Weichen künftig in pädagogischer, baulicher und finanzieller Hinsicht so gestellt werden, dass sie dem Modell Basisstufe entsprechen?

Die Mehrheit des GGR stützt die Haltung des Gemeinderates und votiert für ein Nein.  Die Gründe, die gegen einen Modellwechsel sprechen sind stichhaltig und eingangs erwähnt.  

Aus pädagogischer Sicht hält der Schlussbericht der EDK-Ost (Projekt 4bis8) fest, dass der achtjährige Schulversuch im Osten (2002-2010) zwar durchaus positiv zu werten ist und zunächst Vorteile für die Basisstufe merkbar sind, aber der Promotion zum Wundermittel auch klare Grenzen aufzeigt. Konkret: Im Vergleich zum System Kindergarten muss konstatiert werden, dass die Leistungen sich zum Übertritt ins 3.Schuljahr wieder angleichen,  und das Bildungsdefizit sozial benachteiligter Schülerinnen und Schüler nicht besser aufgefangen werden kann.

Zum Baulichen: Hier ist eine flächendeckende Einführung in Zollikofen erst möglich, wenn erhebliche bauliche Massnahmen nach den geforderten Normvorgaben für den „Raumbedarf Basisstufe“ umgesetzt werden können.

Zu den Kosten:  Mindestens 150 Stellenprozente je Klasse (nebst den parallelen Stützunterrichten) generieren einen zusätzlichen Finanzbedarf  von über 200‘000 Franken pro Jahr, werden die Kosten in unbekannter Höhe für die baulichen Anpassungen noch mitberücksichtig, verstehen viele weshalb von Seiten Kanton zur Einführung des neuen Modells nur  noch mit dem Prädikat „freiwillig“ zu gewunken wird.  Es ist daher nachvollziehbar, dass der Gemeinderat aus Gründen der Planungssicherheit im Bildungsreglement Farbe bekennt und vorerst mit dem System Kindergarten weiterfährt.

Falls in ein paar Jahren neue Erkenntnisse und Fakten vorliegen, kann das wieder geändert werden – keine Frage.
Roland Stucki