Bedingungsloses Einkommen - was sonst?

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Bedingungsloses Einkommen - was sonst?

Ständerat Roland Eberle behauptet, dass das "bedingungslose Grundeinkommen" mit unserer gesellschaftlichen Wirklichkeit nichts zu tun hat! - wirklich nicht? Mit einem vernichtenden Flächenfeuer schiesst er die Initiative wie bereits früher die Erbschaftssteuerreform ins Land der Phantasten. Ich zähle einige Themenkreise auf, denen zumindest Berührungspunkte mit der Initiative zugedacht werden könnten:

Die Globalisierung lässt das Verschieben von Arbeit und Geld über die ganze Welt zu. Überproduktion und Überangebot sind Zeichen der Rezession, nur haben die Bedürftigen für Käufe zu wenig Geld. Automatisierung und Digitalisierung machen den einfachen Mitarbeiter überflüssig. Auch in der Schweiz sind die Arbeitsplätze bereits heute sehr gefährdet, wie die Freigabe des Franken-Wechselkurses bestens vor Augen geführt hat. Die Arbeitslosigkeit ist weltweit in erschreckendem Masse wuchernd.

Das "bedingungslose Grundeinkommen" bringt Arbeit, weil das Geld für nun mögliche Käufe eingesetzt wird. Die menschenentwürdigenden Kontrollen von Bezügern im Sozial- und Versicherungsbereich entfallen grossenteils. Der durch das Grundeinkommen erweiterte Gestaltungsfreiraum bildet dem persönlichen Lebenssinn und der individuellen Entwicklung wertvolle Voraussetzungen. Die erweiterte Vielfalt von Betätigungsfeldern machen den Menschen zur begehrten Arbeitskraft, was ihm neben mehr Menschenwürde auch den verdienten Lohn sichert. Die Initiative für das "bedingungslose Einkommen" ist sinnvoll und animiert zum Überdenken unserer gesellschaftlichen Wirklichkeit.

Peter Glatz, EVP, Häberlinstrasse 57, Frauenfeld
9. Mai 2016