Besuch der EVP im GAD

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Besuch der EVP im GAD

„GAD“ heisst im Hebräischen „Glück auf dem Wege“ und dieses Glück stand am 11. März auf unserer Seite, als wir im Vorspann zu unseren traditionellen Generalversammlungen die Stiftung GAD besuchen durften. Zahlreiche Mitglieder und Freunde der EVP-Sektionen Biel, Nidau und Aegerten/Brügg fanden sich zu dieser interessanten Führung am Eckweg 8 in Biel ein.

Aufgeteilt in zwei Gruppen durften wir uns durch die zahlreichen Räume der ehemaligen Fabrikliegenschaft führen lassen. Dabei erhielten wir sehr wertvolle Informationen über die dort geleistete Arbeit und das beeindruckende Engagement von und mit Menschen, die in ihrem Leben verschiedene Enttäuschungen und Abwertungen erfahren haben. Durch die Arbeit im Gad haben sie nun wieder Wertschätzung und eine neue Perspektive gefunden und dürfen gestärkt in ihren Fähigkeiten neues Selbstvertrauen und Eigenverantwortung aufbauen. 

Integration in Arbeitsmarkt
Gianni Lanzilotti, Betriebsleiter der gadPlus AG, erläuterte uns das Funktionieren der Sozialfirma, die zur Zeit rund 120 Personen aus über 30 Nationen beschäftigt. Die gadPlus AG ist, im Gegensatz zu geschützten Werkstätten oder Beschäftigungsprogrammen, ein Betrieb der sich am Markt orientiert und behaupten muss. Die hier Angestellten führen Arbeiten aus, die häufig von andern Firmen aus Kostengründen ins Ausland vergeben werden: So zum Beispiel Montagearbeiten oder Zerlegen von Elektroschrott. Die Arbeitnehmenden werden der gadPlus AG von verschiedenen Sozialdiensten zugewiesen und erhalten für ihre Arbeit vom Betrieb einen angepassten Lohn, der dann vom Kanton refinanziert wird. Erklärtes Ziel der gadPlus AG ist es, dass von den Beschäftigten möglichst viele im ersten Arbeitsmarkt eine Stelle finden und wieder auf eigenen Füssen stehen können.  

Programm für Jugendliche
Im andern Rundgang führte uns Rolf Schwab, Mitglied der Gad-Geschäftsleitung, durch die Räume, die zum Atelier MOVE gehören. Das Motivationssemester MOVE ist ein Programm für erwerbslose Jugendliche zwischen 16 und 25 Jahren. In den verschiedenen Atelier-Räumen trainieren die Jugendlichen ihre praktischen Fähigkeiten und stellen verschiedene Produkte her, die dann verkauft werden (z.B. Papiertragtaschen, Kräutersalzmischungen), und arbeiten im angegliederten Gärtnereibetrieb mit. Den MOVE-Verantwortlichen ist es ein grosses Anliegen, dass die Jugendlichen hier an die Anforderungen der Arbeitswelt herangeführt werden. Sie werden bei der Suche nach einer Lehrstelle oder einem Arbeitsplatz von den Betreuern unterstützt.  

Gefühl der Dankbarkeit
Die interessante Führung endete mit einer angeregten Fragerunde und leitete über zu einem reichhaltigen Apéro, das uns die Gad-Crew liebevoll zubereitet hatte. Anschliessend trafen sich die Mitglieder der einzelnen EVP-Sektionen zur Behandlung der ordentlichen GV-Traktanden in separaten Räumen. Der Abend endete - sicher nicht nur für mich - mit einem starken Gefühl der Dankbarkeit über die hier geleistete Arbeit und dem Wunsch, das Glück möge auch weiterhin auf dem Weg des Gad und auch unserer EVP-Ortsparteien sein.  

Paul Blösch-Althaus, Stadtrat