Der Platz Gottes in unserer Gesellschaft

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Der Platz Gottes in unserer Gesellschaft

Roland Bialek, Präsident der EVP Kanton Aargau, will die christlichen Wurzeln unseres Landes neu beleben.

Die CVP habe verlernt, über den Platz Gottes in unserer Gesellschaft nachzudenken, kritisiert Werner De Schepper. Als Antwort zeigt Nationalrat Gerhard Pfister verschiedene Aktivitäten seiner Partei auf. Die Frage nach der Zukunft der Beziehung zwischen Religion und Staat bleibt jedoch unbeantwortet.

 

Religiöse Veränderung sind immer eine Herausforderung. Nach Jahrhunderten enger Verknüpfung zwischen Kirche und Staat setzte sich eine klare Trennung durch. Die Frage nach der Religion schien für die Parteien gelöst zu sein. Nun stehen wir in einer emotionalen Diskussion um religiöse Symbole. Ein Verbot von dem, was einem nicht gefällt, bringt genauso wenig wie die Ansicht, dass schon alles gut kommt. Die EVP konzentriert sich deshalb auf die grundlegende Frage nach den Werten in der Gesellschaft.

 

Grundsätzlich ist die Rolle der Religion wieder anzuerkennen. Sie ist nicht irgendeine Freizeitbeschäftigung. Vielmehr prägt sie Wertvorstellungen und Verhaltensweisen. Nicht nur im schulischen Religionsunterricht ist die Kenntnis unterschiedlicher Religionen wichtig. Auch in anderen Bereichen, wie der Pflege von Kranken und Betagten, ist sie gefragt. Menschen fremder Religionen sollen dabei auch das Christentum kennen lernen.

 

Zusätzlich soll sich unser Land zu seinen religiösen Wurzeln bekennen. Dies steht nicht im Widerspruch zur Toleranz. Vielmehr bildet es die Voraussetzung dafür. Denn wirklich tolerant kann nur der sein, der eine eigene klare Position hat. Die Werte wurden immer mehr von ihren religiösen Wurzeln getrennt. Wie die Blume in einer Vase blieben sie für eine gewisse Zeit erhalten. Nun drohen sie zu verwelken, weil die Wurzel sie nicht mehr ernähren kann.

 

Letztendlich gilt es, sich auf die zentrale Botschaft des Christentums zu besinnen. Die beiden wichtigsten Gebote, die Jesus seinen Mitmenschen weitergegeben hat, sind die Gottesliebe und die Nächstenliebe. Das erste soll und kann der Staat nicht befehlen. Er soll aber Raum und Zeit zur Besinnung freihalten. Die Nächstenliebe dagegen hat eine politische Komponente. Jesus hat sie so gelebt, dass er mit all den Personen, die an den Rand gedrängt wurden, bewusst Kontakt hatte. Sein Umgang mit Frauen, Fremden, Kranken und Behinderten und auch mit Personen anderen Glaubens ist eindrücklich. Damit ist der Auftrag an die heutigen Christen eigentlich klar. Abgrenzungen, Abschiebungen und Verbote sind deshalb zu hinterfragen.

 

Roland Bialek, Grossrat,

Präsident der EVP Aargau, Buchs