Die EVP lehnt die Änderung des Gentechnikgesetzes und die Schaffung einer Koexistenzverordnung ab. In der laufenden Vernehmlassung macht sie deutlich, dass sie keine gentechnisch veränderten Organismen in der Schweizer Landwirtschaft will. Gentechnisch veränderte Organismen (GVO) sind unökologisch, wirtschaftlich nicht interessant und mit der Qualitätsstrategie der Schweizer Landwirtschaft nicht vereinbar. Sie passen nicht zur Schweiz, weshalb auf ihren Einsatz dauerhaft zu verzichten ist.
Qualitätsstrategie nicht vereinbar mit GVO
Die Schweizer Landwirtschaft muss konsequent eine Qualitätsstrategie verfolgen. Eine mit dem Ausland konkurrenzfähige Massenproduktion ist nur eingeschränkt möglich. Hingegen können sich die Schweizer Bauern mit qualitativ hochstehenden Produkten, Produkteinnovationen und traditionellen Spezialitäten, die allesamt GVO-frei produziert werden, neue Marktchancen erschliessen. Deshalb haben sich in einer Charta zur Qualitätsstrategie praktisch alle Akteure der Landwirtschafts- und Lebensmittelbranche inklusive Grossverteiler auf den Verzicht auf GVO geeinigt. Dieser Entscheid der Branche spricht Bände! Statt immer neue Berichte zu verlangen, ist es an der Zeit, dass sich die Politik zu einem konsequenten Verzicht auf den Anbau von GVO durchringt.
GVO sind wirtschaftlich uninteressant
Der Anbau von GVO bedingt, dass im Rahmen der sogenannten Koexistenz entlang der gesamten Produktions- und Verarbeitungskette grosse Anstrengungen unternommen werden müssen, um die Stoffflüsse vom Anbau bis auf den Teller konsequent zu trennen. Der administrative und technische Aufwand ist beträchtlich – mit entsprechend höheren Kosten für die Konsumentinnen und Konsumenten oder aber einer verschlechterten Einkommenssituation im landwirtschaftlichen Sektor.
GVO sind ökologisch fragwürdig
Die heute eingesetzten gentechnisch veränderten Pflanzen (GVP) haben negative Auswirkungen auf die Biodiversität, auf den Boden und auf die Gewässer. Der GVP-Anbau ist eine höchst intensive Produktionsform. Die Pflanzen werden in Monokultur angebaut und benötigen viel Dünger. Die aktuell zugelassenen oder in Zulassung stehenden GVP bringen für die Schweizer Landwirtschaft keinen ökologischen Nutzen.
Schweiz soll auf GVO verzichten
Mit der vorgeschlagenen Regelung soll also mit beträchtlichem Aufwand eine Lösung geschaffen werden, welche die Situation für alle Beteiligten verkompliziert und verteuert, ohne erkennbaren Mehrwert. Es droht eine grosse Turnübung mit hohen Kosten und tiefem Nutzen. Die EVP fordert deshalb einen konsequenten Verzicht auf GVO und die Erklärung der ganzen Schweiz zur GVO-freien Zone. Das ist viel einfacher, entspricht den Möglichkeiten und Bedürfnissen der Schweizer Landwirtschaft sowie der Konsumierenden und ist auch mit dem internationalen Handelsrecht vereinbar.
Bern, den 8. Mai 2013/nh