EVP fordert durchlässiges Schulmodell

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EVP fordert durchlässiges Schulmodell

In der Vernehmlassungsantwort zur Schulraumentwicklung in der Stadt Langenthal bezieht die EVP Langenthal Stellung zu bildungspolitischen Fragen und zu den vorgeschlagenen Entwicklungsszenarien und den Synthesekonzepten in der Schulraumentwicklung.

Grundsätzlich begrüsst die EVP die Idee einer Analyse des vorhandenen städtischen Schulraumes, um strategische Weichenstellungen für die Zukunft zu treffen. Aufgrund der demografischen Entwicklung und der bereits in der kantonalen Bildungsstrategie verankerten Ziele und aufgeworfenen Fragen (z.B. Basisstufe, Regionalisierung der Sekundarstufe I, Schulsozialarbeit, Durchlässigkeit der Sekundarstufe I, Neukonzeption des 9. Schuljahres) muss in den nächsten Jahren mit weitreichenden Veränderungen im Bildungsbereich gerechnet werden. Es ist deshalb wichtig und richtig, dass sich die zuständigen Behörden bereits heute grundlegende Gedanken zur Weiterentwicklung des Bildungsstandortes Langenthal im Bereich der Volksschule machen.

Die EVP Langenthal erwartet von den Behörden, dass die bisherigen, selektiven Schulmodelle 1 (Kreuzfeld 4) und 2 (Elzmatte) auf der Sekundarstufe I aufgegeben werden und ein Entscheid zugunsten eines durchlässigen Schulmodells getroffen wird. Bereits in der kantonalen Bildungsstrategie wird den Gemeinden empfohlen, die Sekundarstufe I nach Möglichkeit durchlässig zu organisieren. Die EVP spricht sich dabei klar für das durchlässige und pragmatische Schulmodell 3a (Manuel) mit getrennten Real- und Sekundarklassen, aber Niveauunterricht in den Fächern Deutsch, Mathematik und Französisch, aus. Dieses Modell lässt insbesondere Knaben mit Begabungen im naturwissenschaftlichen Bereich und sprachlichen Schwächen eine Berufswahl im technischen Bereich (z.B. Polymechaniker, Informatiker) offen.

Befürwortet wird von der EVP Langenthal eine Konzentration der Schüler/-innen der Sekundarstufe I im Kreuzfeld (Modell A - Entflechtung). Dies entspricht der kantonalen Bildungsstrategie, in welcher eine räumliche Konzentration (Regionalisierung) der Oberstufenklassen empfohlen wird. Mit einer solchen Konzentration könnte ein durchlässiges Schulmodell mit geringerem organisatorischem Aufwand umgesetzt werden, als wenn Oberstufenklassen in mehreren Schulzentren angesiedelt sind. Zudem ist die EVP der Meinung, dass ein räumlicher Wechsel aller Schüler/-innen nach der Primarschule im Sinne eines erlebbaren Entwicklungsschrittes anzustreben ist. Mit einem Oberstufenzentrum Kreuzfeld kann allen Schüler/-innen ein attraktives, ausgebautes schulisches Angebot mit den nötigen Spezialräumen gewährleistet werden.
Aufgrund der räumlichen Konzentration der Oberstufenschüler/-innen müssten aber zusätzliche präventive Massnahmen ins Auge gefasst werden, um negativen Begleiterscheinungen dieser Konzentration (z.B. vermehrter Vandalismus) entgegenzuarbeiten.

Die EVP Langenthal begrüsst auch den Ausbau der erhaltenswerten Kindergärten zu Doppelkindergärten. Unabhängig vom kantonalen Entscheid zur Einführung der Basisstufe kann auf diese Weise einerseits eine zeitgemässe Organisation der Kindergärten sichergestellt und andererseits den Bedürfnissen der Lehrkräften (Möglichkeit des Austausches und der Teamarbeit) entgegengekommen werden.

Nicht zufrieden ist die EVP mit dem Einbezug der Lehrkräfte: Bisher wurden die Lehrkräfte – mit Ausnahme der Schulleiter/-innen – nur ungenügend in die laufenden Arbeiten zur Schulraumentwicklung einbezogen. Klar ist, dass allfällige weitreichende Veränderungen im Bereich der Schulraumentwicklung kaum ohne die breite Unterstützung der betroffenen Lehrkräfte umgesetzt werden können.

 

Die vollständige EVP-Vernehmlassung zur Schulraumplanung finden Sie hier.