Marcel Lanz widerspricht der FDP

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Marcel Lanz widerspricht der FDP

 

Langenthals Politik diskutierte kürzlich über die Zukunft des Alterszentrums Haslibrunnen.

Nach dem Entscheid im Stadtrat soll eine Projektorganisation noch in diesem Jahr einerseits die Trägerschaft des städtischen Alterszentrums und andererseits die Finanzierung des Ausbaus prüfen.

 

  

 

 

In der politischen Diskussion war immer wieder von einer grossen finanziellen Belastung für die Stadt die Rede – vor allem vonseiten der FDP/jll-Fraktion.

 

Das verwundert Heimleiter und alt EVP-Stadtrat Marcel Lanz: Das Alterszentrum Haslibrunnen werde den Ausbau aus eigenen Mitteln finanzieren, sagt er. Das schreibt die neue Pflegefinanzierung vor, die am 1. Januar 2011 eingeführt wurde. Jedes Alterszentrum sei bereits heute ein KMU. Ihm ist wichtig zu betonen: Das Alterszentrum erwirtschafte jeden Franken, den es ausgebe, selbst. Um künftige Investitionen zu tätigen, verrechnen die Altersheime jedem Bewohner so genannte Infrastrukturkosten, die im Kanton Bern 2012 bei Fr. 34.30 pro Tag liegen. Das ergebe bei 53 Betten und einer Auslastung von 95 Prozent über 600 000 Franken im Jahr. «Dieser Betrag darf nur für den baulichen Unterhalt, für bauliche Investitionen oder für die Kapitalbeschaffung verwendet werden», erklärt der Heimleiter.

 

Die Frage ist also einzig, ob die Stadt als Kapitalgeberin auftritt, oder ob das eine Bank oder Dritte tun. Natürlich wäre das Geld gebunden, wenn es die Stadt vorschiessen würde, «aber der Aus- und Neubau wird die Stadt nicht belasten», so Lanz. Er rechnet vor, wie das Alterszentrum die Kapitalbeschaffung von 36 Millionen Franken finanzieren will: Bei einem Zinssatz von 2,75 Prozent ergebe das eine jährliche Zinsbelastung von 990 000 Franken. Bei zukünftig 152 Bewohnern und einer Auslastung von 95 Prozent komme man im Jahr auf einen Infrastrukturbeitrag von 1,8 Millionen Franken. Mehr als genug also. «Es wäre möglich, den Ausbau in 20 bis 25 Jahren zu amortisieren», sagt er überzeugt.

 

Letztlich hängt die Kapitalbeschaffung auch von der künftigen Trägerschaft ab. Ob es eine Aktiengesellschaft, eine Stiftung oder ein Verein wird – «es ist der politische Wille». Wenn die Betreuung von betagten Langenthalerinnen und Langenthalern nicht mehr eine städtische Aufgabe sein solle und das Alterszentrum Haslibrunnen an einen Drittanbieter veräussert werde, gingen ein 111-jähriger Gedanke und eine bemerkenswerte Geschichte zu Ende.

 

Den vollständigen Zeitungsartikel zur Diskussion um den Ausbau des Alterszentrums Haslibrunnen finden Sie hier.