NEIN zur Vollgeld-Initiative

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NEIN zur Vollgeld-Initiative

Die EVP empfiehlt ein NEIN zur Vollgeld-Initiative. Markus Wenger, Unternehmer und EVP-Grossrat, sagt warum.

Die Volksinitiative «Für krisensicheres Geld: Geldschöpfung allein durch die Nationalbank!» will, dass künftig nur die Nationalbank Münzen, Banknoten und auch Buchgeld ausgeben darf. Das sogenannte Buchgeld, welches die Geschäftsbanken heute durch Kreditvergabe fortlaufend schaffen, birgt aus Sicht der Initianten die Gefahr neuer Geldblasen und Bankenkrisen. Denn dieses Geld existiere nur in den Buchhaltungen, erweitere jedoch die im Umlauf befindliche Geldmenge. Das Unbehagen der Initianten vor solchen Finanzkrisen ist verständlich. Bei dem vorgeschlagenen Weg handelt es sich jedoch um ein weltweit einmaliges Experiment mit völlig ungewissem Ausgang.

Wird der Schweizer Franken durch das neue System tatsächlich als noch sicherer eingeschätzt, erzeugt dies einen enormen Aufwertungsdruck. Das Einkaufen im Ausland wird noch billiger, aber Produktionsbetriebe und der Tourismus in der Schweiz haben das Nachsehen. Die Sicherheit wird jedoch nur eine Täuschung sein. Die enormen Schulden vieler Staaten sind eine globale Last, und die sogenannte «alles Blase» (die allgemeine Überbewertung von Immobilien und Wertschriften) wird beim Platzen auch die Schweiz erschüttern. Wir verdienen jeden zweiten Franken im oder mit dem Ausland. Den regulierten Finanzplatz mit einer geringen Staatsverschuldung erachte ich als zukunftsfähig. Aus diesen Gründen lehne ich das Vollgeldexperiment ab.

Markus Wenger, Grossrat, Unternehmer, Spiez