Vom Spiel diktieren & Verlustängsten...

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Vom Spiel diktieren & Verlustängsten...

Die EVP Zollikofen zieht alleine in den Wahlkampf!

Bei jeder Wahl, die im Verhältniswahlverfahren (Proporz) durchgeführt wird, bleiben Reststimmen übrig. Das trifft bei den Gemeindewahlen in Zollikofen auf die Auswahl der Kandidaten/innen für den Gemeinderat und GGR zu. Der Gemeindepräsident wird im Mehrheitverfahren (Majorz) ermittelt.

 

Nun, durch eine Listenverbindung (LV) steigt die Chance, ein weiteres Mandat zu ergattern, das ist unbestritten.  Allerdings macht es für kleine Parteien wenig Sinn mit grossen Parteien eine LV einzugehen, weil von den Reststimmen dann vorab die grosse Partei profitiert. Die Erfahrungsregel ist hier die: Keine LV mit einer Partei, die dreimal grösser ist, also dreimal mehr Sitze innehat als die kleine Partei.

 

Es kommen noch weitere Finessen hinzu, die man kennen muss. Stichwort: Sitzgleichwert. Die Wirkung ist die: Erreicht eine grosse Partei eine hohe Sitzzahl ist auch der Sitzgleichwert hoch. Bei der Vergabe eines Restmandats kann es somit sein, dass die grosse Partei den zusätzlichen Sitz macht, obschon zwei kleine Parteien mit LV eine grössere Reststimmenzahl aufweisen...

 

Für die EVP wäre eine LV mit der CVP sowohl aus rein rechnerischen Gründen, aber auch wegen der politischen Verwandschaft (grosse Schnittmenge) naheliegend gewesen. Mit Abstrichen auch mit der GFL. Und es ist davon auszugehen, dass die Basis der drei Parteien dies auch so sieht.

 

However und kurz hier die Zitate der Parteispitzen von CVP und GFL zum Thema LV mit der EVP:

 

30.9.2008

"Wenn die EVP die Bedingungen der GFL annehmen kann, (...) ist für uns für den GGR eine LV möglich. Nichts für ungut. Liebe Grüsse." Susanne Meierhans (CVP)

 

"...Die GFL hat sich mit Euch befasst. Sowohl CVP als auch GFL müssten aber einer LV zustimmen, haben wir vereinbart."  und weiter  "... wir CVP-ler hätten uns ein Zusammenspannen mit Euch vorstellen können, (...) für uns hat aber die GFL aus obgenannten Gründen Priorität. Keine LV heisst aber nicht, dass wir uns eine Zusammenarbeit mit Euch in Sachfragen oder in vier Jahren nicht vorstellen könnten." Beat Waldmeier (CVP.

 

Jetzt noch zu den Bedingungen der GFL:

 

"1. Alle drei Listenpartner (LP) unterstützen die Initiative für die Schulsozialarbeit, also für einen Pilotversuch - oder treten zumindest nicht dagegen an. (...)

 

2. Alle drei LP unterstützen den Antrag des Gemeinderates  zum Budget 2009, im kommenden Jahr auf eine Steuersenkung (noch) zu verzichten. (...)


3. Jene Partei, die anderen LP mit ihren Reststimmen zu einem Sitz verhilft, kommt bei der Verteilung der Kommissionssitze als erste dran, darf also in jeder Verteilrunde als erste ihre Lieblingskommission wählen. Und jene Partei, die dank der LV einen Sitz gewinnt, muss bereit sein, die staatspolitisch wichtige, aber arbeitsaufwändige und eigentlich undankbare Aufgabe im Stimm- und Wahlausschuss bzw. einen Sitz in der Kommission für öffentliche Anlässe zu übernehmen. (...)
Ich hoffe, dass Ihr Euch mit diesem Minimalprogramm (...) anfreunden könnt." Bruno Vanoni.

 

Hoppla, ein bisschen viel Spieldiktat und verklausulierter Verlustangst - nicht wahr? Die EVP hat daher entschieden auf eine LV mit der CVP/GFL zu verzichten - und alleine in den Wahlkampf zu ziehen!

 

Darum jetzt erst recht: wählt EVP - Olé!