Vom Vorausblicken, Anzünden und Löschen

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Vom Vorausblicken, Anzünden und Löschen

Vom Vorausblicken: Der Gemeinderat prognostiziert tiefrote Abschlüsse und einen groben Schuldenanstieg, wenn das aus seinen Reihen formulierte Schwerpunktprogramm im Politikplan 2012-2016 mit den voraussichtlich zur Verfügung stehenden Mitteln finanziert werden soll. Dabei nimmt er an, dass im Schnitt pro Jahr  rund 4 Millionen Franken investiert und jährlich Defizite von 0.7 Mio verzeichnet werden müssen, notabene trotz  einer Steuererhöhung von 1/10 auf 1.5 ab 2013. Am Ende der Planperiode stünden wir dann mit 30.8 Mio in der Kreide und das Eigenkapital von zurzeit 14.3Mio wäre dann auf 10Mio vermindert, weil alles nur mit einem dürftigen Selbstfinanzierunganteil von 35% realisiert werden kann. Soviel zu den düsteren Aussichten. Im Lichte der gesicherten Daten aus den positiven Rechnungsabschlüssen der letzten Jahre darf aber davon ausgegangen werden, dass auch diesmal  nicht alles so heiss gegessen werden muss, wie prophezeit. Und noch dies, wenn alle Privathaushalte ihre finanziellen Verpflichtungen mit nur einem Drittel Eigenmittel zu bewerkstelligen gedenken, führt dies zu griechischen Verhältnissen […] Die Lösung kann da nur heissen: 1. Sparen 2. Wunschinvestitionen (z.B. Tempo 30 Zonen, Neubau Gemeindeverwaltung, etc.) zurück stellen.  

Zum Anzünden und Löschen:
Vom Ende der Debatte her gesehen, der Rat empfiehlt dem Souverän das Budget 2012 fast einstimmig zur Annahme. Dieses sieht ein Defizit von 0.6Mio vor, bei gleicher Steueranlage. Wir haben zugestimmt. Dazwischen wurde es hitzig wegen dem Feuerwehrbudget. Das kam so. Der GR bewilligte statt einer 100% Erhöhung im Vgl. zum Vorjahr nur 80% für Anschaffungen. Dies goutierten Teile des Corps nicht. Es wurde für  „Stimmung“ gesorgt, Teile wandten sich per Brief an die Parteipräsidien, andere sammelten über das Internetforum  Facebook „Proteststimmen“.  Wie üblich,  sind sofort viele „Freunde“ da, die zu irgendetwas ja oder nein sagen, im vorliegenden Fall sollen es über 600 gewesen sein. „ I han es Zündhölzli azündt…“ trifft wohl den Kern der Sache gut. Heikel ist nur, wenn dieses nicht sofort vom Teppich weggenommen wird. Plötzlich war Feuer im Dach. Wohl um der ungerecht empfundenen Kürzung Nachdruck zu verleihen, markierten etwa 40 AdF in voller Uniform Präsenz im GGR. Es gab Vorhalte und Fragen aus dem Rat, die der zuständige GR nur teilweise entkräften konnte. Zentral war auf einmal nicht mehr der Budgetposten, dem hätte die Mehrheit wohl zugestimmt, sondern die Art und Weise wie dieser mit Druck wieder „gebogen“  werden sollte. Der GGR löschte dieses Feuer in einer geheimen Abstimmung, das letzte Wort hat nun das Volk.


Roland Stucki